Zurzeit wird in den USA über den 700 Milliarden USD Finanzkrisenplan debattiert. Da sich UBS-CEO Marcel Rohner am Freitag, im Schweizer Fernsehen, nicht zu den möglichen Konsequenzen für seine Bank äussern wollte, werde ich hier auf zwei mögliche Szenarien eingehen. Der aktuelle Vorschlag (The economic propsoal) wird den UBS-Verantwortlichen wohl schlaflose Nächte bereiten.

Szenario 1: Schreckenszenario für die UBS

Nach dem oben erwähnten Vorschlag kann die UBS nicht an diesem Rettungsplan partizipieren. Gemäss der US-Administration würden die Hypotheken über mehrere Auktionen gekauft, dabei wird der günstigste Bietende berücksichtigt.
Mit diesem Vorgehen kämmen sehr tiefe Marktpreise für diese faulen Kredite zu Stande, welche die Preise der Modellbewertungen in den Büchern UBS bei Weitem unterschreiten werden. Dadurch müsste die UBS die Positionen weiter abgeschrieben. Die grossen US-Banken hätten auch nochmals Abschreibungen, aber mit dem Verweis, ihre Bilanzen seien nun von den schlechten US-Hypotheken befreit. Die UBS würde auf ihren Hypothekenpapieren sitzen bleiben und am Schluss dem US-Staat als quasi Monopolist gegenüber stehen. Die angeschlagene UBS wird dieses Szenario alleine wahrscheinlich nicht überleben.

Szenario 2: UBS kann sich von den US-Hypotheken befreien

Das US-Treasury und das Fed haben das Problem der ausländischen Finanzinstitute auch erkannt und möchten das Hilfsprogramm daher ausweiten. Dies wird in den USA aber sehr viel politische Überzeugungsarbeit benötigen. Schon nur die Diskussion ob auch US-Hedge- oder Passionsfonds an diesem Hilfspaket partizipieren dürfen, wirft hohe Wellen. Zudem steht für die Demokraten nicht nur die Bewältigung der Finanzkrise in Vordergrund, sich möchten zusätzlich eine nachhaltige Verbesserung des US-Hypotheken Marktes erreichen.

Positive andere Varianten für die UBS:

  • Europa und die Schweiz werden sich an diesem Rettungspaket beteiligen müssen, andernfalls wird dieses Rettungsprogramm nur für US-Institute rechtsgültig. Die Steuerzahler Europas würden dies wahrscheinlich nicht gerne sehen, zudem würde die politische Debatte für eine schnelle Hilfe in Europa zu lange dauern. Bisher mussten die deutschen Steuerzahler schon für einige US-Fehlspekulationen ihrer Finanzinstitute geradestehen. Die Schweiz hat trotz der schlechten Resultate ihrer beiden Grossbanken noch nicht in die Taschen ihrer Bürger greifen müssen.
  • Vermeidung von tiefen Marktpreisen, die Hypothekenpapiere werden nicht über Auktionen gehandelt. Damit wird der US-Steuerzahler nicht zufrieden sein, umsomehr der US-Hausbesitzer und auch die UBS.

Übrigens sieht der Artikel „UBS profitiert vom amerikanischen Steuerzahler“ gerade das Gegenteil meiner Aussage. Wahrscheinlich wird ignoriert das die US-Häuserpreise weiterhin sinken müssen, andernfalls können sich die US-Bürger in einigen Staaten ihre Häuser auch in der Zukunft nicht leisten. Hank ‘The Hammer’ Paulson wird versuchen das Beste für die US-Steuerzahler herausholen und die Preise dieser Hypothekenpapiere in den Keller drücken.

Es gibt sicherlich noch viele andere Varianten, schon bald werden wir mehr wissen…

Nachtrag:

In answer to a question, Paulson said Sunday that foreign banks will be able
to unload bad financial assets under the rescue plan.

"Yes, and they should. Because … if a financial institution has business
operations in the United States, hires people in the United States, if they
are clogged with illiquid assets, they have the same impact on the American
people as any other institution," Paulson said on "This Week with George
Stephanopolous."